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Schrift zu klein?

Gemeinsam Barrieren überwinden

Selbständigkeitstraining mit Bildungsangeboten

für junge Erwachsene mit Spina bifida und Hydrocephalus

vom 07. bis 16. August in Cuxhaven

Was für eine Wiedersehensfreude! Zugunsten des SBHC-Projektes „Ablösungsprozess vom Elternhaus“ mussten wir 2015 mit „Gemeinsam Barrieren überwinden“ schweren Herzens eine Pause einlegen und waren nun umso glücklicher, viele vertraute Menschen endlich wiederzusehen.

Aus Baden Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein Westfalen, Niedersachsen, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg Vorpommern - klingt beinahe international - waren wir angereist, und genauso kunterbunt war die menschliche Vielfalt, die hier zusammenkam und sehr ereignisreiche zehn Tage miteinander verbrachte. Wie schön, dass wir auch wieder einige Neue in unserer „Bande“ begrüßen durften. 

Manchmal sind sie wie das Salz in der Suppe, denn neben dem so wichtig Vertrauten können neue Ideen, Blickwinkel und Impulse die Veranstaltung bereichern.

 

Auftakt dieser Veranstaltung war eine ausführliche Teambesprechung. Birgit Wißmann (SBHC-Schatzmeisterin), Walter Bass (Vorsitzender) und Gabi Bass waren auch dabei, was dem Veranstaltungsstart einen angemessenen Rahmen gab. So erhielten wir Informationen zur facettenreichen Vereinsarbeit aus erster Hand, die nun per persona auch lebendige Gesichter bekam, insbesondere für die neuen Teammitglieder. In einem anschließenden Informationsgespräch sensibilisierte uns Gabi mit ihrem großen Erfahrungsschatz für Menschen mit Spina bifida und Hydrocephalus.

Und dann ging`s los, als im Laufe des nächsten Tages 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anreisten. Das war wie Windstärke 10 in der Dynamik von Ankommen, Freuen, Orientieren, Kennenlernen, Auspacken und Verabschieden, von den Eltern. Apropos Wind, der hörte hier nie auf zu pusten, keinen einzigen Tag! Zugegeben, mal mehr, mal weniger, aber gefühlt mehr als weniger. So wurde die schon zu Veranstaltungsbeginn geplante Schifffahrt nach Helgoland verschoben. Die Reederei wollte den Fahrgästen keine 5 Meter hohen Wellen zumuten. Und etliche unter uns sich lieber auch nicht. Aber wir blieben beim Thema Wind. Einige besuchten das Fischerei- und Wrackmuseum „Windstärke 10“ in Cuxhaven, andere ließen sich bei einem Spaziergang am Hafen durchpusten und bekamen bei der im Wind aneinander klickenden Takelage der Boote etwas Fernweh. Aber wir labten uns mit einem lecker Fischbrötchen.

Eins? Och, bitte noch eins!

Überhaupt stellte uns das Wetter immer wieder vor Herausforderungen: oh, da zieht eine dunkle Wand auf - schaffen wir das bis zum… - bestimmt, wir gehen einfach mal los - hm, jetzt kommen doch schon ein paar Tropfen - ja, aber hört bestimmt gleich wieder auf - nee, jetzt wird`s aber doller - vielleicht gibt es hier ein Café oder so in der Nähe - ich gucke mal eben im Smartphone - ach, jetzt hört es doch wieder auf - also, weiter geht`s - wir schaffen das…

So ähnlich erging es uns auch nach unserem Ausstellungsbesuch „Wattenmeer“ bei einer Wanderung entlang der Nordsee zum Strandort Duhnen, wo wir uns mit Eis oder Kuchen belohnten. Einige bekamen allein beim Anblick eines Pizza-Standes leuchtende Augen und verweilten glücklich bei „endlich mal was Richtiges“. 

Bei einer Führung durch das Wattenmeer-Besucherzentrum erfuhren wir sehr viel Interessantes über das Weltnaturerbe (seit 2009), das beispielsweise für zahlreiche Tier-, Pilz-, Muschel- und Pflanzenarten wichtige Lebensräume bietet.

Auf den ersten Blick erscheinen die Wattflächen recht leblos. Jedoch hörten wir nun, dass die flächendeckenden kleinen Häufchen und Spuren im Wattenmeer von der Anwesenheit ungeheuer vieler Ringelwürmer, Muscheln, Schnecken und Krebstiere zeugen. Auch der braune Belag, der sich zeitweise auf dem Wattboden bildet, ist eine Ansammlung millionenfachen Lebens in Form von winzig kleinen Kieselalgen als pflanzliche Nahrungsquelle.

Mit dem ausgewogenen Mix von Bildung, Kultur sowie kreativer und sportlicher Freizeitgestaltung kam jeder auf seine Kosten. Und diejenigen, die am liebsten eine Autoren-Karriere einschlagen würden, konnten sich schriftstellerisch in der Schreibwerkstatt schon mal erproben.

Der Rollstuhlparcours verlangte allen viel Kondition und Gleichgewichtsempfinden ab. Aber während des Wettbewerbs mobilisierten wir Durchhaltevermögen und Geschick. Die eine oder andere unfreiwillige Situationskomik trug dazu bei den Frust auszuhalten, wenn die Umsetzung einer Aufgabenstellung mal weniger glückte. Zum Beispiel wenn das Wasser im Becher, das eigentlich im Eimer landen sollte, bei höchster Geschwindigkeit mit vollem Schwung daneben platschte.

Gemeinsam Barrieren überwinden… Auch, um auf das Schiff nach Helgoland zu kommen, denn da ging es erst mal recht steil zu.

Doch es hat sich gelohnt! Auf offenem Meer mit jeder Seemeile Abstand gewinnen zu Alltagsgedanken und wenn die Ankerkette auf der Helgoländer Reede rasselt, dann ist das wie ein Ankommen in einer anderen Welt. Die zwei Stunden Aufenthalt sind viel zu kurz und so nicken wir der „Langen Anna“, die sich als roter Steinkoloss wie ein Fels in der Brandung als Wahrzeichen Helgolands hervorhebt, noch einen stummen Wiedersehensgruß zu.

Bei so viel Erlebniskultur mussten auch die Rollstühle einiges aushalten. Doch glücklicherweise hatten wir Jakob von der Firma rahm (Zentrum für Gesundheit) samt Werkstattwagen dabei, der sich um die permanente Wartung der Rollstühle kümmerte. So war es uns möglich, bei jedem Ausflug auch eine immens erleichternde Logistik für den Transport von 18! Rollstühlen zu entwickeln. Der Aufwand an Kraft und Zeit konnte damit erheblich reduziert werden.

In den Workshops „Rolli fit“ leitete Jakob äußerst anschaulich Hilfe zu Selbsthilfe an und gab viele wertvolle Tipps. Anhand seines sehr kompetenten Vorgehens wurde deutlich, dass er sein Handwerk bestens versteht und für technische Probleme, auch weit über Rollstühle hinaus, immer eine Lösung findet.

An dieser Stelle gilt unser ganz großer Dank der Firma rahm! Ohne ihren kompetenten Mitarbeiter inklusive professionelles Equipment wäre die Veranstaltung in vielerlei Hinsicht längst nicht so reibungslos abgelaufen.

Hervorzuheben ist auch noch ein Workshop zum Thema Selbständigkeit und Wohnen. Was bedeutet Selbständigkeit für Menschen mit Spina bifida und Hydrocephalus und wie sieht für sie die perfekte Wohnform aus? Gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen Selbständigkeit und Selbstbestimmung? Diese Fragen stellte sich eine unserer Krankenschwestern innerhalb einer Studienarbeit im Studiengang Heilpädagogik. In diesem Workshop nun eruierte sie gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anhand einer selbst erstellten Mind-Map die aktuelle Lebenssituation und wie sie sich ein Leben mit mehr Selbstbestimmung vorstellen. Da dieser Workshop unter dem Siegel der Verschwiegenheit stattfand, wird hier nur verraten, dass in Bezug auf eine veränderte Wohnform bei den meisten der Wunsch geäußert wurde, mit mehreren Menschen mit und ohne Behinderungen unter einem Dach leben zu wollen, wo man gemeinsam kochen, Aktivitäten planen aber auch eine absolute Privatsphäre haben kann.

Schön war`s! Auch das immer wieder sehr intensive menschliche Miteinander beim gemeinsamen Tun. Ob beim Basteln von Mobiles aus Muscheln, beim Werkeln von Tischfußballbrettern, beim Layouten der Erlebniszeitschrift, beim Kegeln oder selbst beim Shoppen- wir kamen ins Gespräch, konnten Sorgen und Freuden miteinander teilen, konnten gemeinsam auch manche persönliche Barriere überwinden. Und natürlich haben wir auch wieder viel gelacht.

Ohne finanzielle Förderung hätte dieses wichtige Projekt in der Arbeit für Menschen

mit Behinderungen nicht verwirklicht werden können. Wir bedanken uns sehr herzlich

bei all unseren Förderern, insbesondere bei der Kämpgen-Stiftung sowie der Firma

rahm (Zentrum für Gesundheit) und für spontane Spenden der Familien. Ein ganz

herzliches Danke im Namen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer und des Teams

auch Dich, liebe SBHC

Anna Biermann

(Projektleiterin)

 

Bericht von Anna Biermann, hier zum Download:

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