Am 23. September wurde im Rahmen des 8. Essener Gesundheitsforums „Essen – Unsere gesunde Stadt“ der inklusive Spiel- und Sporttreff von Caroline Lögters und ihrer Essener Gruppe ausgezeichnet. Der Veranstalter des Gesundheitsforums, der Verein Essen. Gesund. Vernetzt – medizinische Gesellschaft e.V. (https://egvmg.de), versteht sich als Kommunikationsnetzwerk für alle Beteiligten des Gesundheitssystems und bezieht hier auch ganz bewusst die Gesundheitsselbsthilfe mit ein. Mit dem Jahrespreis 2023 in der Kategorie „Bewegung und Begleitung“ sollten Angebote oder Projekte ausgezeichnet werden, um Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Sport und Bewegung zu ermöglichen.
Insofern passte das Projekt der Essener Gruppe der SBHC ganz hervorragend für eine Bewerbung, denn ein Ziel des Sporttreffs in Essen ist es, Kindern mit Spina bifida die Möglichkeit zu geben, entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten im gemeinsamen Spiel mit ihren nicht behinderten Geschwistern ihren Körper zu erfahren und Freude an der Bewegung zu entwickeln.
Für Kinder mit Handicap findet Mobilisierung oft hauptsächlich im Rahmen der Physiotherapie statt. Umso wichtiger ist es hier, die Bewegung als etwas zu entdecken, das Freude macht. Viele Kinder mit Spina bifida besuchen die Regelschule und werden dort leider nur allzu oft mit ihren körperlichen Defiziten konfrontiert. Der Sporttreff in Essen hingegen will die Fülle der eigenen Möglichkeiten trotz der Behinderung aufzeigen und helfen, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu stärken.
Den Eltern bietet der Treff die Möglichkeit des Austauschs unter einander, was hilft und Kraft für die Bewältigung des Alltags bringt.
So konnte am Wochenende Andrea Drepper mit ihrer Familie den mit 1000€ dotierten Preis in Vertretung von Caroline entgegen nehmen. Das Gesundheitsforum fand in der Messe Essen, direkt am Grugapark statt. Zum Programm gehörten Talkrunden zu verschiedenen Themen rund um das Gesundheitswesen. So plädierte z.B. Ulrich Schwier, Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Nordrhein, eindringlich an den Gesundheitsminister, hinsichtlich der Medikamentenversorgung nicht nur über die Apotheker*innen zu reden sondern endlich mit ihnen, damit es im bevorstehenden Herbst und Winter nicht wieder zu Engpässen bei so grundlegenden Arzneimitteln wie Antibiotika und Fiebersäften kommt. Georg Schrepper vom Essener Don Bosco Gymnasium plädierte in der Talkrunde zum Thema „Herausforderungen für Prävention, Bildung und Sport“ dafür, dass aus den Pausenhöfen der Schulen endlich Spielhöfe mit vielfältigen Angeboten zu Sport und Bewegung werden sollen.
Besonders fesselnd waren die Vorträge von Prof. Dr. Markus Kamler, UK Essen, zum Thema Organtransplantation („Ice Age is over“), der Alternativen zum Transport der zu transplantierenden Organe auf Eis aufzeigten und Dr. René Hosch, der eine KI-gestützte App vorstellte, mit der Ärzt*innen (datenschutzkonform!) Diagnoseberichte in ihrer jeweiligen Muttersprache einsprechen können, die dann in einen geschriebenen deutschen Text übersetzt werden.
Herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal an Caroline für Ihre tolle Arbeit, an Gabriele Becker von der WIESE e.V. Essen, die unsere Teilnahme an der Ausschreibung angeregt hat, und an Frau Dr. Maria del Pilar Andrino, die ebenso freundlich wie energisch darauf gedrungen hat, dass wir als Verein beim Gesundheitsforum persönlich vertreten sein sollten, um unserem Anliegen sozusagen ein Gesicht zu geben.